In der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) im Bistum Münster dreht sich vieles um Beziehung. Dass sich die EFL selbst immer wieder in Beziehung begibt, konnten jetzt 40 Psychologie-Studierende der Universität Münster erleben. Gemeinsam mit ihrer Professorin Carola Grunschel besuchten sie im Rahmen einer Vorlesungsexkursion die EFL-Beratungsstelle in Münster. Dort wurden sie von der Stellenleiterin Ursula Demmel und deren Mitarbeiterinnen empfangen und nach einem Vortrag über das Beratungsangebot vor Ort in bunt gemischten Workshops zur aktiven Auseinandersetzung mit Methoden und Inhalten der Beratungsarbeit eingeladen.
Einblicke in die biographische Arbeit mit Paaren, die Auseinandersetzung mit Kommunikationstrainings und Mediationsverfahren waren ebenso Bestandteil der Kleingruppenarbeiten wie erste praktische Erfahrungen in der systemischen Aufstellungsarbeit. Auch die Frage nach angemessenen Austauschräumen für Begegnungen zwischen Praxis und Wissenschaft wurde thematisiert.
Dass es sich hierbei um ein zentrales Anliegen beider Seiten handelt, wurde schnell deutlich. „Der Austausch mit Wissenschaft und Forschung stellt für unser Beratungsangebot einen wichtigen Baustein zur anhaltenden Qualitätssicherung, Reflexion und Weiterentwicklung dar. Aber auch umgekehrt geht es uns darum, Studierenden und Forschenden Einblicke in die Praxis und Fragestellung beraterisch- professionellen Handelns zu ermöglichen“, betonte Dr. Miriam Finkeldei von der Stabsstelle „Kontakt zu Hochschulen“ der EFL.
„Der Kontakt zur Hochschule gewinnt an Bedeutung, da es uns immer wichtiger wird, dass unsere Beratungen evidenzbasiert erfolgen. Der direkte Austausch und die kurzen Wege zur Wissenschaft, sind dabei für alle Seiten von Gewinn“, unterstrich Ursula Demmel und ergänzte: „Es war uns ein Anliegen, junge Menschen in die Beratungsstelle zu holen und für das Berufsfeld zu begeistern.“ Dass sich dieses Anliegen erfüllt hat, zeigten die positiven Rückmeldung aus der Evaluation des Praxistages durch die Universität Münster.