Eine Kooperation gegen die Einsamkeit im Alter

Carolin Schlütter von der EFL und Markus Kuhlmann vom Bildungsforum leiten die zehn Treffen, mit denen sie der Einsamkeit älterer Menschen etwas entgegensetzen wollen. © Bistum Münster

Gerade erst, sagt Carolin Schlütter, habe sie gelesen, dass Studien zufolge in Deutschland jeder zehnte Erwachsene sich oft oder sehr oft einsam fühlt. „Dennoch ist Einsamkeit sehr häufig noch ein Tabuthema, über das nur wenig offen gesprochen wird“, ergänzt die Leitern der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) in Wesel und Dinslaken. Im Beratungsalltag stoßen sie und ihre Kolleginnen und Kollegen immer wieder auf Menschen, die sich alleine fühlen. „Es gibt unterschiedliche Formen von Einsamkeit. Neben der sozialen Einsamkeit, bei der Menschen faktisch wenige oder keine näheren Kontakte haben, gibt es die emotionale Einsamkeit. Diese meint das als schmerzhaft erlebte Gefühl, mit Mitmenschen nicht verbunden zu sein oder Nähe zu ihnen zu erleben, obwohl man vielleicht durchaus über soziale Kontakte verfügt. Es gibt also sozusagen auch eine Einsamkeit unter Menschen“, erläutert die Expertin. Das höhere Erwachsenenalter sei eine Lebensphase, in der Einsamkeit besonders stark ausgeprägt sei, auch weil sich Kontakte in besonderem Maße verändern können, wenn etwa die Familie in einer anderen Stadt lebt oder Angehörige verstorben sind.

Ähnliche Erfahrungen hat auch der Leiter des Bildungsforums im Kreisdekanat Wesel, Markus Kuhlmann, gemacht. In einigen Kursen hat er insbesondere ältere Menschen kennengelernt, die über Einsamkeit klagen. So haben EFL und Bildungsforum beschlossen, die jeweiligen Erfahrungen zu nutzen und erstmals gemeinsam ein Gruppenangebot für Menschen ab 65 Jahren einzurichten. „Mittendrin im Alter statt allein“ sind die zehn Vormittage, jeweils donnerstags von 10 bis 11.30 Uhr im Bildungsforum Wesel, überschrieben. „Wir werden“, sagt Carolin Schlütter, „verschiedene Schwerpunkte setzen. Da geht es um persönliche Stärken, den Umgang mit belastenden Gedanken und auch die Festigung der eigenen sozialen Kompetenz“. 

Unabhängig von der grundsätzlichen Planung werde man aber, betont Kuhlmann, die Wünsche und Ideen der Gruppe berücksichtigen. Eine Ausweitung der Aktivitäten sei dabei keinesfalls ausgeschlossen. „Wir haben hier eine große Küche direkt neben dem Raum, in dem wir uns treffen. Wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam kochen möchten – warum nicht?“, nennt er ein Beispiel. Und obwohl noch nicht viel Werbung für das Angebot gemacht wurde, sei das Interesse schon jetzt groß. „Es gibt noch freie Plätze, die Gruppe soll aber nicht zu groß werden“, betont Carolin Schlütter. 

Die Teilnahme an dem Angebot ist kostenfrei, eine Anmeldung möglich unter 02842 91120 beim Bildungsforum Wesel oder unter 0281 25090 bei der EFL Wesel-Dinslaken, außerdem per Mail an efl-wesel@bistum-muenster.de. Das erste Treffen ist am Donnerstag, 19. Oktober, Anmeldeschluss ist Freitag, 15. September.

Christian Breuer

Übersicht aller Termine

Hier gelangen Sie direkt zum aktuellen Terminkalender. Bleiben Sie immer auf dem Laufenden.

Jahresbericht

Lesen Sie hier den aktuellen Jahresbericht 2022.

Umgang mit sexuellem Missbrauch im Bistum Münster

Spendenkonto

IBAN:    DE29 4006 0265 0002 0001 00
BIC:      GENODEM1DKM
bei        DKM Darlehnskasse Münster eG
Stichwort: 0010/1.4610.00.42261.99

Die Beratung ist kostenlos und steht allen erwachsenen Menschen offen. Unser Beratungsangebot wird zum überwiegenden Teil durch das Bistum Münster finanziert. Das Land NRW und viele Städte und Gemeinden geben einen Zuschuss. Zur Aufrechterhaltung des Angebots sind wir auch auf Unterstützung durch Spenden angewiesen.

Hier gelangen Sie zum Spendenportal der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Münster. 

Verwaltung

Antoniuskirchplatz 21
48151 Münster
0251 1353310
efl-geschaeftsstelle@bistum-muenster.de